Bei gerade einmal 6 Grad im Frühjahr habe ich zum allerersten Mal einen Schnupperkurs im Stand-Up-Paddling bei der Surfschule Südkap Surfing in Hörnum ausprobiert. In diesem Beitrag erzähle ich dir von meiner Erfahrung und verrate dir nützliche Tipps für dein eigenes SUP-Erlebnis.
Stand-Up-Paddling in Hörnum
„Hast du schon einmal auf einem Board gestanden?“, fragt mich Surfschulinhaber Chris kurz vor meiner ersten Stunde im Stand-Up-Paddling. Nein, denn ich muss gestehen, dass ich bisher einen großen Bogen um jeglichen Wassersport gemacht habe. Da ich das endlich ändern wollte, meldete ich mich für den 90-minütigen Schnupperkurs in der Surfschule Südkap Surfing in Hörnum an. Denn SUPen eignet sich zum Glück sehr gut für Anfänger:innen, um überhaupt ein Gefühl für Brett und Welle zu bekommen.
Es ist 11.30 Uhr. Die Sonne scheint und der Ostwind steht laut Chris heute sehr günstig für meine erste SUP-Stunde. Die geschützte Hörnumer Bucht bietet zusätzlich perfekte Bedingungen für Amateur:innen wie mich. Das Thermometer zeigt dennoch gerade einmal 6 Grad an. Ins Wasser fallen ist trotz Neoprenanzug, wasserdichten Schuhen und Handschuhen also keine Option für mich!
Bevor es losgeht, macht mich mein Lehrer an Land erst mal mit dem Material und den Techniken vertraut. „Gerade für Paddler:innen ohne Erfahrung ist es von Bedeutung, dass die Traglast des Boards zum Körpergewicht passt“, erklärt der erfahrene Wassersportler. Bevor es nach den ersten Trockenübungen nun Richtung Wasser geht, wird das Board noch mit der sogenannten Leash am Fußknöchel befestigt. Das ist wichtig, damit das Brett nicht wegtreibt, wenn man runterfällt.
Alles eine Frage der Technik
Auf dem Weg zum Flutsaum bekomme ich langsam Muffensausen und sehe mich schon ins Wasser plumpsen. Wir bewegen uns ein paar Meter vorwärts, bis wir etwa knietief in der Nordsee stehen. Zunächst steige ich vorsichtig mit den Knien auf das Brett und bleibe erst einmal sitzen. Puh, erster Schritt geschafft! Je nachdem, in welchem Winkel und wie tief ich nun das Paddel ins Wasser eintauche, komme ich besser oder schlechter voran.
„Mit der richtigen Technik kannst du jede Menge Kraft sparen“, verrät Chris, der mir dank seiner ruhigen Art die Aufregung nimmt. Eine ganze Weile paddeln wir sitzend entlang der Hörnumer Ostküste, damit ich ein Gefühl für die Bewegungen bekomme. Wir bleiben dabei nur wenige Meter vom Ufer entfernt im Flachwasser. „Weiter raus aufs Meer sollte man aus Sicherheitsgründen sowieso nicht treiben!“, empfiehlt der Profi.
Juhu, ich stehe!
Nachdem ich mich zunehmend sicherer fühle und Chris es vorgemacht hat, überwinde ich mich – und stehe auf! Das Paddel lege ich dafür quer über das Board und stütze mich mit den Händen darauf ab. Dann setze ich einen Fuß nach dem anderen hüftbreit auf. Die Knie lasse ich leicht gebeugt. Dabei ist es hilfreich, den Blick auf den Horizont zu richten und nicht nach unten zu schauen. Am besten befindet sich das Board noch in Bewegung, dann ist es stabiler.
Vor lauter Freude, dass ich aufrecht stehe, gerate ich direkt ins Wanken. Doch das Gefühl, auf rohen Eiern zu stehen, verfliegt nach ein paar Minuten. Mit jedem Meter entspannt sich meine Körperhaltung und ich gleite mühelos auf dem Wasser.
Auf der Glückswelle surfen
Wir schweben im Stehen bis zur Hörnum-Odde. Hier draußen hört man nichts außer Möwenkreischen, kann die Muschelkutter beim Ein- und Ausfahren beobachten, die frische Luft atmen und mit jedem Paddelschlag mehr loslassen. Loslassen vom Alltagsstress, der sich an Land abspielt. Spätestens beim Anblick des Leuchtturm-Panaromas machen sich Glücksgefühle in mir breit. Die helfen mir auch dabei, auf dem Rückweg gegen leichten Wind anzukommen. Ich sag nur: Moin, Muskelkater!
Nach circa 1,5 Stunden erreichen wir schließlich wieder trocken (!) den Strandabschnitt vor der Surfschule. Ich bin etwas erschöpft, aber zugleich superstolz. Das will ich noch mal machen!
Dass SUPen nicht nur ein Trendsport ist, sondern jeden Muskel, die Ausdauer und den Gleichgewichtssinn trainiert, habe ich heute am eigenen Leib gespürt. Eine Sportart, die für alle Altersgruppen geeignet ist, da sie die Gelenke schont und die Körpermitte stärkt. Bleibt jetzt nur eine Frage offen: Wann steigst denn du mal ab aufs Board?
Wichtig
Anfänger:innen sollten auf jeden Fall an einem SUP-Kurs bei einem ausgebildeten Coach teilnehmen. Denn der Umgang mit Board und Paddel erfordert Wissen in unterschiedlichsten Bereichen wie das Erkennen von Strömungen und Windrichtungen, verschiedenen Paddel-Techniken, aber auch Selbst- und Fremdrettung.
Besuche:
Südkap Surfing
Strandpromenade 1 Hörnum
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(04651) 995 44 10
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