Crêperie am Meer: Schlange stehen lohnt sich

Neben der Nordsee gibt es im Sommer am Ende der Friedrichstraße in Westerland meist nur ein Ziel für mich: die Crêperie am Meer! Direkt am Strandzugang und der Promenade liegt eine meiner liebsten Schlemmeradressen, vor der sich fast immer eine lange Schlange von crêpe-hungrigen Menschen befindet. Aber das Anstehen lohnt sich!

Crêpes mit Meerblick

Süßlicher Duft nach Teig, Zimt und Zucker liegt an der Promenade von Westerland in der Luft: Es ist Ende März und die Crew der Crêperie am Meer hat ihre Luken endlich wieder geöffnet. Darüber freue ich mich „leider“ nicht alleine. Schon gegen frühen Mittag tummeln sich mindestens 20 oder 30 Insel-Besucher und Insulaner vor dem Fenster des charmanten Häuschens mit Surfer-Feeling. Kein Wunder, denn heute verwöhnt uns die Frühlingssonne in vollen Zügen und was gibt es da Besseres, als einen guten Crêpe mit Meerblick?

Me(e)hr als nur Crêpes

Keine Lust auf die französische Speise? Es stehen auch alkoholische Kaltgetränke, kühle Erfrischungsgetränke und Kaffeeklassiker aus einer Italienischen Siebträgermaschine auf der Karte. Mithilfe eines Spezial-Druckers kannst du sogar einen eigenen Schriftzug oder ein Logo auf deinen Milchschaum auftragen lassen. Das kostet einen Euro mehr, der wird aber für einen guten Zweck gespendet.

Außerdem unterstützt die Crêperie die Kaffee-To-Go-Erfindung „ReCup“. Sei Teil der wachsenden Bewegung der „Keeper“ und „Re-User“, die auf Ex und Hopp verzichten und auf der Insel ein ganz klares Zeichen setzen. Leicht, lässig, farbig und mit ordentlich Surf-Spirit kommen die recyclebaren Becher daher. Eine heiße Erstbefüllung ist im Preis inklusive. Find ich klasse!

20 Jahre Crêperie am Meer

Alles begann, als Inhaber Mario und seine Frau Ivonne vor 20 Jahren mit nichts als zwei Fahrrädern nach Sylt kamen. Heute hat ihre Crêperie fast schon Kultstatus erreicht, feiert in diesem Jahr 20. Jubiläum. In der Saison hat sie meist ab 10.30 Uhr geöffnet, und das bis zum Sonnenuntergang mindestens. „Es sei denn, es regnet in Strömen oder wir haben Orkanböen oder Schneeverwehungen. Oder wir sind gerade mal auf dem Meer und nehmen die Welle (etwas Geduld, wir kommen wieder)“, schreiben die beiden auf ihrer Website.

Nutella geht immer

Vor mir in der Schlange stehen zwei hibbelige Kinder, schätzungsweise 8 und 10 Jahre alt. In ihren kleinen Händen klimpert ein bisschen Kleingeld. Sie können es kaum erwarten, endlich an der Reihe zu sein. Mit leuchtenden Augen nehmen sie ihre süßen Nutella-Crêpes entgegen. Da ist der Tag gerettet! Mir fällt dir detailverliebte Dekoration mit der hölzernen Theke und windgeschützten Terrasse auf. Ich mag es, wenn sich jemand wirklich Gedanken macht.

Auch für mich darf es heute die klassische Nutella-Variante sein, obwohl auch ausgefallene und herzhafte Kombinationen wie Rührei und Speck oder Spargel und Schinken auf der Karte stehen. Dazu bestelle ich mir einen Cappuccino. Die junge Frau mit blonden Dreadlocks und wolliger Pudelmütze bestreicht die heiße Platte mit dem süßen Teig, um anschließend eine ordentliche Portion Nougat-Nuss-Creme darauf zu verteilen. Dabei strahlt sie so viel Ruhe und Lässigkeit aus, dass ich das lange Schlange stehen schon wieder vergessen habe.

Lässig-entspannte Atmosphäre

Diese freundlich-entspannte Art gilt für die gesamte Crew. Auch Mario selbst hat immer gute Laune, begrüßt jeden Gast mit einem fröhlichen Gesicht und das ist bei dem Menschenansturm nicht immer selbstverständlich, finde ich. Mit meiner Lieblingssüßspeise verdrücke ich mich in einen Strandkorb und genieße jeden Bissen. Ich bin immer wieder aufs Neue begeistert von der Qualität der Produkte und dem fantastischen Kaffee, der aufgrund des Milchschaum-Kunstwerkes auch sehr fotogen daherkommt.

Köstlicher Kaffee, die leckersten Crêpes, die schönste Aussicht und eine lässige Atmosphäre – wenn sich das Anstehen dafür nicht lohnt, dann weiß ich auch nicht.