Seit meinem ersten Besuch in der Kaffeerösterei in Rantum bin ich ein Fan von Nicol und Christian Appels Kaffeespezialitäten. Ihre Leidenschaft für das Rösten von qualitativ hochwertigen Kaffeebohnen ist ansteckend. Nun erfüllten mir die beiden sogar meinen langgehegten Traum eines Sylt-Fräulein-Kaffees. Ich zeige dir, wie mein Lieblingskaffee entstanden ist, wonach er schmeckt und wo du ihn bekommst.
Kaffeerösterei Sylt:
Aus Leidenschaft für richtig guten Kaffee
Die Kaffeerösterei Sylt in Rantum gehört zu den allerersten Adressen, die ich hier auf meinem Blog ausführlich vorgestellt habe. Daher verbinde ich mit diesem Lieblingsort nicht nur den Anfang meiner Reise als Sylt Fräulein, sondern auch den herrlichen Duft von frischgerösteten Bohnen und die köstlichsten Kaffeespezialitäten der Insel. Du kannst hier nämlich aus verschiedensten Sorten wählen, die dann direkt in den Cappuccino, den Flat White oder den einfachen Filterkaffee wandern.
Die Inneneinrichtung im Industriestil mit den vielen liebevollen Details, den mit rustikalen Rohkaffee-Säcken geschmückten Wänden, dem hölzerne Tresen in Form eines Schiffsbugs und den ausgefallenen Lampen könnte einem Großstadtcafé entsprungen sein. Stundenlang könnte ich mich in der Rösterei aufhalten, denn ich mag die authentische Atmosphäre, die gut gelaunten Menschen und die Liebe, mit der Getränke und Speisen zubereitet werden.
Man spürt, dass es dem Team ein Anliegen ist voller Liebe über die Besonderheiten seines Kaffees zu informieren. Denn viele kennen nur die abgepackte Variante aus dem Supermarkt oder die totgerösteten Bohnen einiger Cafés. Doch hier schmeckt er ganz anders – das müssen manche Gäste erst einmal verstehen.
Dass die Rösterei von Nicol und Christian Appel gerade deshalb längst kein Geheimtipp mehr ist, wird in den Sommermonaten anhand der vielen Besucher:innen, die genauso begeistert sind wie ich, mehr als deutlich. Daher nutzen die Appels die etwas ruhigere Nebensaison gerade für den Ausbau der oberen Etage, um dort noch weitere Sitzplätze zu schaffen.
Umso mehr freue ich mich, dass sich die zwei im November dennoch viel Zeit für mich genommen haben. Denn schon lange schwebte die Idee eines eigenen Kaffees in meinem Kopf. Als ich den beiden davon erzählte, waren sie direkt mit an Bord. Und so trafen wir uns neulich, um gemeinsam an einem Sylt-Fräulein-Kaffee zu tüfteln.
Die Kunst des Kaffeeröstens
Wie ein kleines Kind an Weihnachten freue ich mich, als ich mich auf den Weg zur Rösterei nahe des Rantumbeckens begebe. Denn einen eigenen Kaffee entwickelt man auch nicht alle Tage. Inmitten des urigen Cafés steht Christians imposante Röstmaschine, die ein bis zwei Mal die Woche für Nachschub sorgt. Denn er kreiert hier bis zu zehn verschiedene Mischungen, die jeweils spezielle Geschmackskomponenten vereinen und sowohl zum Mitnehmen als auch im Onlineshop für Zuhause erhältlich sind. Mittlerweile gibt es sogar zu 100% kompostierbare Kaffeekapseln im Sortiment.
Der kostbare Qualitätskaffee stammt aus Guatemala, Äthiopien, Kenia, Indonesien, Indien und Brasilien. Schon einige Male habe ich dem Profi beim Rösten über die Schulter geschaut und dabei jede Menge über die Herkunft, das Röstverfahren und die Aromen des schwarzen Wundertranks erfahren. Röstgrad der Bohnen, Milchschaum, Crema – alles muss im Einklang sein. Schließlich gibt es hunderte Geschmacksnuancen im Kaffee zu entdecken. Sehr schnell habe ich gemerkt, dass die Zubereitung einer gar nicht so kleinen Wissenschaft gleicht. Es gibt viel zu lernen und auszuprobieren.
Was bei mir hängengeblieben ist: Das Geheimnis ist die Langzeitröstung. Wenn die Bohnen langsam in einem Trommelröster und nicht schnell und heiß wie in großen Fabriken geröstet werden, bleiben die unendlich vielen Aromen erhalten, der Kaffee ist viel bekömmlicher. Genau das macht neben der Qualität des Rohkaffees den Hauptunterschied aus.
Der Sylt-Fräulein-Kaffee
Zusammen mit Christian schnuppere und probiere ich mich durch verschiedene Bohnen und Mischungen, um den für mich perfekten Geschmack herauszufiltern. Die Leidenschaft für seine Arbeit ist dabei greifbar. Letztlich entscheide ich mich für eine Mischung aus 3/4 Brasil Fazenda (feinfruchtig/vollmundig) und 1/4 Ethiopia (zitrusfruchtig/schokoladig). Die Bohnen werden circa 17-18 Minuten geröstet, sodass keine unangenehme Säure oder Bitterkeit entsteht.
Zubereitung wie vom Barista-Profi
Nachdem wir die Bohnen gemahlen haben, zeigt mir Christian wie ich den Kaffee mit einem Filter wie ein Profi zubereite. Voll mit den feinsten und ursprünglichen Aromen, ist diese Form des Kaffeegenusses meine Lieblingsvariante. Pur und voll im Geschmack – komplett ohne Milchschaum und Zucker. Die einzelnen Schritte habe ich für dich mitgeschrieben, damit dein persönliches Resultat noch köstlicher schmecken kann:
1. Spüle den leeren Papier-Filter einmal mit klarem, heißem Wasser aus, damit du keinen „Papiergeschmack“ mittrinkst..
2. Die optimale Wassertemperatur liegt bei 90 bis 94 Grad. Die Faustregel: Wasser kochen lassen und 1,5 Minuten warten.
3. Gebe deine gewünschte Kaffeemenge (circa 8-10 g auf 150 ml) in den Filter. Zum Aufquellen gibst du vorsichtig die doppelte Kaffeemenge an Wasser auf das Pulver. Also wären es bei 50 g Kaffee dann 100 g Wasser. Benetze so gleichmäßig den Kaffee. Es bilden sich nun kleine Bläschen, da die Aromen im Kaffee extrahiert werden. Dabei werden CO2-Gase abgegeben, die beim Rösten entstanden sind.
3. Nun 30 Sekunden warten.
4. Jetzt den Kaffee in kreisenden Bewegungen weiter mit dem heißen Wasser aufgießen.
5. Den Kaffee im Filter etwas aufrühren.
6. Insgesamt 3-4 Minuten durchlaufen lassen. Damit der Kaffee an Komplexität gewinnen kann, solltest du das Getränk erst nach einigen Minuten Abkühlzeit genießen. Fertig!
Die Mischung aus fruchtigen Zitrusnoten mit schokoladigen Nuancen find ich superlecker! Dazu brauche ich nicht einmal meinen üblichen Schuss Milch, denn es ist keine unangenehme Säure enthalten, sodass man du sie auch prima schwarz trinken kannst.
Stolz wie Bolle verleihe ich den ersten Kaffeetüten nun noch mithilfe von Nicol meinen eigenen Stempel, wiege die Bohnen ab, male sie und fülle sie in die 250g-Tüten. Dazu kommt natürlich noch eine große Portion Syltliebe! Ich bin total dankbar, dass Nicole und Christian mir diesen Traum erfüllt haben. Ihr seid einfach spitze!
Der auf wenige Tüten limitierte Sylt-Fräulein-Kaffee ist ab sofort bei mir im Onlineshop
und im Sylt-Fräulein-Ankerpunkt im Lister Markt (Hafenstraße 2a) erhältlich.
Ich bin gespannt, wie er dir schmecken wird!
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