Auch wenn mich der August 2021 auf Sylt mehr an Herbst als an Sommer erinnert hat, habe ich die Inselnatur in vollen Zügen genossen. Und das geht für mich am besten mit dem Fahrrad. Auf meiner Tour mit dem E-Bike von Westerland nach List habe ich viele bunte Eindrücke, besondere Adressen und neue Geheimtipps für dich gesammelt. Entdecke u.a. zwei zauberhafte Cafés und das Erlebniszentrum Naturgewalten.
Zwischen Sommer-Sehnsucht und Herbstlaune
Nachdem im Juli mein neues Magazin erschienen ist – und ich danach erstmal eine kleine Verschnaufpause brauchte – bin ich im August wieder mit voller Energie meiner großen Leidenschaft nachgegangen: Sylt entdecken! Einfach mit der Kamera losziehen, besondere Momente einfangen, neue Locations aufspüren und dabei tollen Menschen begegnen. All das erfüllt mich mit so viel Glück! Daher möchte ich meine Monatsrückblicke auf dem Blog wieder fortführen, um persönliche Gedanken mit dir zu teilen und dich mit den neusten Tipps zu versorgen.
Während ich letztes Jahr um die Zeit noch bei 30 Grad in die Nordsee gesprungen bin, hat der Sommer 2021 irgendwie nicht so richtig Lust. Schade! Aber das ändert trotzdem nichts an der wunderschönen Inselnatur, die in dieser Zeit ihr lilafarbenes Kleid trägt. Denn die Heide erstrahlt in ihren violetten Nuancen und betört uns mit ihrem verführerischen Duft.
Ab aufs Rad, abs ins Insel-Abenteuer
Um die Inselnatur hautnah zu erleben, habe ich nach langer Zeit mal wieder eine Fahrradtour unternommen. Ich liebe die Bewegung an der frischen Luft, die Möglichkeit, jeder Zeit absteigen zu können und dadurch auch mal ganz andere Blickwinkel wahrzunehmen. Da es Ende August echt stürmisch war und der Sylter Gegenwind ganz schön gemein sein kann, habe ich lieber ein E-Bike gemietet.
Für mich hat die EBIKE Sturmflotte in Westerland einfach die coolsten und hochwertigsten E-Bikes in petto. Sowohl im Verleih als auch im Verkauf. Susanne und Ulli haben mir ein ziemlich cooles Teil in changierendem Lila zur Verfügung gestellt, mit dem man beinahe über der Straße zu schweben scheint. Das macht super viel Spaß! Dank des eingebauten Rückenwinds schafft man größere Strecken in kürzerer Zeit und hat dadurch viel mehr von einer Fahrradtour. Vor allem, wenn man nur für einen Tag auf der Insel unterwegs sein sollte.
Start: Westerland
Meine Tour beginnt in Westerland. In der Nähe des Bahnhofs findest du noch viele weitere Fahrradvermietungen, sodass der Inselhauptort der perfekte Ausgangspunkt für eine Tour ist. Du kannst von hier aus eigentlich in jede Himmelsrichtung fahren: nach Rantum bis in den Inselsüden nach Hörnum, einmal ums Rantumbecken und ab in den Inselosten, über Wenningstedt nach Kampen und List. Oder du machst noch einen Schlenker nach Keitum, Munkmarsch und Braderup. Genau für diese Strecke habe ich mich entschieden.
Einmal durch Keitum
In Keitum könnte ich mich ewig aufhalten. Das Kapitänsdorf gehört zu meinen liebsten Inselorten. Mit dem Fahrrad oder zu Fuß kannst du hier einfach am besten auf Erkundungstour gehen. Dabei wirst du jede Menge süße Läden, Restaurants und Cafés, Museen, Kunsthandwerk und andere Besonderheiten entdecken. Nicht zu vergessen die wunderschönen Friesenhäuser, die im August umrahmt sind von blühenden Gärten.
Mehr über die Meeresgärtnerei erfährst du hier.
Auf dem Vorplatz der Sylter Landschlachterei habe ich dann zufällig noch einen echt coolen Tipp entdeckt: Dort steht einmal die Woche der Wagen der KaffeeWerkstatt Braderup, der dich dort immer freitags von 12 bis 17 Uhr mit leckeren Kaffeespezialitäten versorgt. Der Kaffee wird sogar selbst geröstet! Für den kleinen Hunger gibt es von der Sylter Landschlachterei zusätzlich einen Wagen mit wechselnden Gerichten wie hausgemachte Bauernbratwurst oder Schaschlick vom Galloway mit Wedges oder Salat. Der Hofladen lädt zum Stöbern ein.
Von Munkmarsch nach Braderup
In Munkmarsch fand Ende August das Petro-Surf Festival statt, bei dem eine Auswahl an klassischen Porsches aus unterschiedlichen Baujahren, verschiedene Surf- und Kunstausstellungen und feinste Musik präsentiert werden. Leider war ich etwas zu früh vor Ort und konnte noch nicht auf das Gelände. Sonst hätte ich dir gerne ein paar Eindrücke gezeigt.
In Braderup lege ich eine weitere Kaffeepause ein. In einer Straßenkurve befindet sich mit dem Café Curve, einer Ledermanufaktur und der Galerie Sewing Delius ein zauberhaft-charmanter Ort. Es gibt viele muckelige Plätzchen zwischen duftenden Wildblumen, um Kaffee und Kuchen zu genießen. Ein Abstecher in die Braderuper Heide lohnt sich natürlich auch immer, dort kannst du dein Fahrrad allerdings nicht mitnehmen.
Von Kampen nach List
Von Braderup vorbei an den Heidschnucken und dem langen Christian, geht es für mich weiter nach Kampen. Hier könnte man auch gut einen Abstecher an den Weststrand und zum Roten Kliff machen. Dazu einfach in Richtung Parkplatz Sturmhaube radeln. Ich fahre aber direkt weiter nach List. Der Fahrradweg führt dich vorbei am Kampener Quermarkenfeuer und dann kilometerweit durch die Lister Heidelandschaft – einfach atemberaubend schön!
Hier und da blitzt mal ein Reetdachhaus auf, immer wieder schlängeln sich Wege zu den verschiedenen Strandabschnitten und viele Bänke eignen sich für kleine Pausen mit Panoramablick. Im Sommer bei gutem Wetter ist ganz schön was los auf dem Weg. Umso wichtiger: Rücksicht nehmen beim Überholen oder Anhalten!
An einer Stelle hast du die Möglichkeit weiter geradeaus in Richtung Ellenbogen zu fahren oder die Straße zu überqueren, um dich zum Lister Hafen zu begeben. Ich entscheide mich für Letzteres. In der Hafenstraße gönne ich mir drei köstliche Kugeln Eis in der Sylter Eismanufaktur: Kürbiskern, Salzkaramell und Schokolade. Da kann ich einfach nie widerstehen!
Erlebniszentrum Naturgewalten
Am Lister Hafen befindet sich das Erlebniszentrum Naturgewalten, das dir aufgrund des imposanten Gebäudes sicherlich schon aufgefallen ist. Seit langem habe ich mir vorgenommen, dort mit etwas mehr Zeit vorbeizuschauen, und nutze heute endlich die Gelegenheit. Die Naturgewalten-Ausstellung begeistert mich total, deshalb möchte ich sie dir unbedingt ans Herz legen.
Die Ausstellung widmet sich vielseitigen Themen rund um Sylt: der Geschichte der Insel und ihrer Entstehung, der Klimaforschung und dem Klimawandel, dem Weltnaturerbe Wattenmeer, der Pflanzen- und Tierwelt, Wind, Wellen, Stürmen und dem damit verbundenen Küstenschutz. Die Texte, Filme und Exponate sind sehr gelungen gestaltet und laden auch zum Anfassen und Ausprobieren ein.
Außerdem gibt es viele Hörstationen, an denen du noch mehr erfährst. Du kannst sogar ins Weltall fliegen und unseren Planeten von oben betrachten. Auch an die kleinen Gäste wurde gedacht, sodass es viele Ausstellungstücke speziell für Kinder und Jugendliche gibt. Im Außenbereich befindet sich sogar ein Abenteuer-Spielplatz.
Ich finde es immer wieder beeindruckend, wie die Kräfte der Nordsee wirken und welche Auswirkungen die Naturgewalten auf unsere Küsten und unser Leben haben. Vor allem die Veranschaulichung der Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs, der die Küsten unserer Kontinente verändern wird, hat mich tief bewegt. Wenn du die Insel genauso liebst wie ich, dann schaue dir die Ausstellung unbedingt einmal an. Um sie besser zu verstehen und um ihre Einzigartigkeit nochmal ganz neu zu erleben!
Gut zu wissen: Aktuell entsteht der sogenannte Syltdome. Das soll ein 360-Grad-Kino sein, das noch im Herbst fertiggestellt wird. Darüber hinaus bietet das Erlebniszentrum viele verschiedene Naturführungen an, die ich dir ebenfalls sehr empfehlen kann.
Weitere Infos, Öffnungszeiten und Eintrittspreise.
Ich hoffe, dir haben meine Eindrücke aus dem August gefallen. Vielleicht hast du ja auch Lust, dich mal wieder auf den Sattel zu schwingen und die Insel mit dem Rad zu erkunden. Wenn du magst, zeige ich dir gerne noch weitere Strecken. 🙂
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