Das Wattenmeer – ein faszinierendes Stück Natur, das voller Geheimnisse steckt. Kürzlich hatte ich das Vergnügen, an einer Wattwanderung mit Nationalpark-Wattführer Jan Krüger teilzunehmen, einem echten Insulaner mit einer ansteckenden Leidenschaft für dieses einzigartige Ökosystem. So eine geführte Tour ist ein absolutes Muss auf Sylt!
Watt’n Abenteuer!
Eine steife Brise weht mir um die Nase, als ich in Gummistiefeln am Fuße der Vogelkoje in Kampen knöcheltief im Schlick stehe. Denn heute schließe ich mich der geführten Wattwanderung von Jan Krüger an. Jan ist ein waschechter Insulaner, der seinen Job in der Gastronomie an den Nagel gehängt hat, um seiner Leidenschaft nachzugehen: Seit einem Jahr ist er jetzt als Nationalpark-Wattführer tätig.
Ich habe Respekt vor solchen Exkursionen. Zu schnell kann man als unwissende Person in die Fänge eines Priels geraten, dessen Strömung dich mit Leichtigkeit auf die offene Nordsee hinauszieht. Umso wichtiger ist es, die Anweisungen des Experten zu befolgen.
Ein beeindruckendes Weltnaturerbe
Das Wattenmeer ist nicht irgendein Stück Natur – es ist ein UNESCO-Weltnaturerbe! Mit seinen knapp 9.000 km² erstreckt es sich von der holländischen Küste bis nach Dänemark. Hier leben rund 10.000 Tier- und Pflanzenarten, die es zu schützen gilt. „Natur Natur sein lassen“ – das ist das Motto des Nationalparks, und das spürt man bei jedem Schritt.
Auf Watt-Schatzsuche mit Jan
Immer wieder bleiben wir stehen, wenn Jan mit seiner großen Mistgabel kleine Schätze aus dem Schlick zaubert. Brotkrumenschwämme, die wie aufgeweichte Brötchen aussehen, und glibberige, grüne Wurmeier, die als Frühlingsboten der Nordsee gelten. Und dann sind da noch die Wattwürmer, die im Boden ganze Tunnelwelten erschaffen.
„Passt auf, dass ihr nicht stecken bleibt“, warnt uns Jan schelmisch, als wir einen besonders schlammigen Pfad passieren. Im Gänsemarsch und mit festem Griff an den Vordermann meistern wir den schlickigen Parcours. Meine Gummistiefel sinken tief in den Boden, und nicht selten rette ich mich gerade noch rechtzeitig vor einem unfreiwilligen Schlickbad.
Vorsicht, wo ihr hintretet!
Jan mahnt uns zur Vorsicht, als wir auf eine Strandkrabbe stoßen. „Diese hier kneift keinem mehr in den Zeh, aber lebendig sind sie da weniger zimperlich“, lacht er. Wir machen einen Bogen um das kleine Krabbentier und setzen unsere Tour fort. Unser Wattexperte wartet schon mit dem nächsten Meeresschatz auf uns, der etwas an pockigen, braunen Salat erinnert. Blasentang kenne ich aus der Ostsee. Als Kind hatte ich viel Spaß daran, die kleinen Blasenkügelchen der Braunalge zwischen meinen Fingern zerplatzen zu lassen.
Wenn das Wasser kommt
Über eine Stunde sind wir nun schon unterwegs, und die Menschen am Kampener Strand sind nur noch als winzige Punkte zu erkennen. Jan überprüft mit seiner Mistgabel den Wasserstand und stellt fest, dass die Flut bald einsetzt. Schade, dass unser Abenteuer nun langsam zu Ende geht. Doch die Erinnerung an die salzige Luft, die Weite des Watts und die kleinen, faszinierenden Entdeckungen bleibt.
Schade, unser Watterlebnis neigt sich somit langsam dem Ende zu uns wir treten den Rückweg durch das schlickige Ökosystem an. Denn es dauert nun nicht mehr lange, bis die Flut das Wasser meterhoch ansteigen und die Schätze des Watts wieder unter einer Decke aus salziger Nordsee verschwinden lässt.
Du möchtest auch mit Jan das Watt erkunden?
Wenn du Lust hast, selbst mit Jan oder seinem Kollegen Werner das Wattenmeer zu erleben, schau einfach auf der Homepage der Sylt Wattwanderungen vorbei. Dort findest du alle Infos zu den Touren und kannst sogar individuelle Termine vereinbaren.
Hast du schon einmal eine Wattwanderung auf Sylt gemacht? Erzähle mir von deinen Erlebnissen!
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