falkemedia und ich möchten einen Teil unserer Einnahmen von ausgewählten Projekten regelmäßig an die Stiftung Küstenschutz spenden. Am 9. Juli habe ich den ersten Scheck in Höhe von 15.000 Euro dank der Unterstützung von 18 Sylter Gastronomien und der NOSPA an Helge Jansen und Claas-Erik Johannsen von der Stiftung überreicht. Wie ich mich darüber hinaus für den Schutz der Insel einsetzen möchte, erfährst du in diesem Beitrag. Und auch du kannst Syltschützer:in sein!
Für den Erhalt der Insel
Von Betonklötzen und Sandwundern
Bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts machen sich die Bewohner:innen von Sylt Gedanken um den Küstenschutz. Von Strandhafer und Sandfangzäunen über Buhnen und Deiche bis hin zu Tetrapoden entwickelten sie eine Vielzahl an Maßnahmen, um sich vor den Sturmfluten zu schützen. Die effektivste von ihnen ist allerdings die Sandaufspülung, die 1972 zum ersten Mal vorgenommen wurde. Dazu wurde eine Rohrleitung bis zum Weststrand gelegt – ein echt abenteuerliches Unterfangen für alle Beteiligten. Bis heute pumpen Spülschiffe so jedes Jahr Hunderttausende Kubikmeter Sand vom Meeresboden an den Strand. Dieses Verfahren verursacht Kosten in Millionenhöhe, die von Landes-, Bundes- und EU-Mitteln gedeckt werden. Damit werden aber auch 42 Kilometer Küste gesichert.
All diese Methoden begegnen uns überall im Landschaftsbild der Insel, doch selten denken wir darüber nach, was sie eigentlich für eine Bedeutung haben. Deshalb möchte ich als Sylt Fräulein zukünftig nicht nur verstärkt auf die Problematik der schwindenen Küste, sondern auch auf die Arbeit der Stiftung Küstenschutz aufmerksam machen.
Die Stiftung Küstenschutz
Unter der Leitung von Mitgründer Helge Jansen leistet die Stiftung in erster Linie aktive Aufklärungsarbeit. Die Stifter möchten Themen rund um den Küstenschutz in die Köpfe der Menschen bekommen, auch wenn gerade keine Sturmflut wütet. Gegründet wurde die Organisation 2007 von Sylter Bürger:innen, denen ihre Heimat am Herzen liegt. Damit wollten sie den politischen Entscheidungsträgern zeigen, dass es auf Sylt ein großes Interesse an der Ausgestaltung des Küstenschutzes gibt. Insgesamt über eine Million Euro Stiftungskapital konnte seitdem aufgebaut werden. Ziel ist es wohlgemerkt nicht, eingenommene Spendengelder beispielsweise in Sandvorspülungsmaßnahmen fließen zu lassen. Stattdessen sollen insulare Küstenschutzprojekte gefördert und vor allem für dieses wichtige Thema sensibilisiert werden. Denn Küstenschutz bedeutet so viel mehr, als einen schönen Strand für Urlaubsgäste zu erhalten.
Aufklärungsarbeit und Förderprojekte
Eines von vielen Förderprojekten zur Aufklärungsarbeit ist beispielsweise die Zusammenarbeit mit Grundschüler:innen, die unter Anleitung und durch die Errichtung von Sandfangzäunen lernen, wie Küstenschutz funktioniert. Die Stiftung übernimmt dabei die Organisation und die Fahrkosten für die Schüler:innen. Auch Kooperationen mit Unternehmen wurden ins Leben gerufen wie zum Beispiel mit dem DB SyltShuttle. Wenn du das „Syltschützer-Ticket“ buchst, gibst du einen Euro mehr zum normalen Fahrtpreis dazu, den du dann automatisch an die Stiftung Küstenschutz spendest. Auf diese Weise ist bis heute eine Summe von 750.000 Euro zusammengekommen. Mit solchen Aktionen wird der Küstenschutzgedanke weiter fest im Bewusstsein der Sylter:innen und Gäste verankert.
Sylt Fräulein ist Syltschützerin
Hierzu möchte auch ich einen Teil beitragen. Falkemedia und ich möchten einen Teil unserer Einnahmen, die wir durch ausgewählte Projekte und Aktionen generieren, an die Stiftung Küstenschutz spenden. So haben zum Beispiel die 18 Restaurants aus dem Gastro-Guide, den du auf der Rückseite der illustrierten Syltkarte in meinem neuen Magazin siehst, einen Betrag gespendet. Es sind 12.750 Euro zusammengekommen. Die Nord-Ostsee Sparkasse hat diesen Betrag freundlicherweise um 2.250 Euro aufgestockt. Am 9. Juli habe ich den Scheck über insgesamt 15.000 Euro an Helge Jansen und Claas-Erik Johannsen im Lister Markt im GenussMacherei-Shop überreicht.
Fragen rund um den Küstenschutz
Außerdem wird es eine neue Themenreihe auf meinem Blog geben, in der ich mich dem Küstenschutz detaillierter widmen möchte. Wie funktioniert eigentlich eine Sandaufspülung und müssen wir diese für immer wiederholen? Spiegeln die Landverluste den Klimawandel und die globale Erderwärmung wider? Wie entsteht eine Sturmflut überhaupt? An welchen Stellen auf Sylt wird gerade aktiv etwas für den Küstenschutz getan? Wird sich das Aussehen der Insel trotz aller Maßnahmen in den nächsten Jahrzehnten verändern? Genau solche Fragen möchte ich in Zukunft beantworten.
Was du als Einzelperson tun kannst
Beachte in jedem Fall die Regeln bei der Nutzung der Wege durch die Dünen. Wenn du von den Wegen abweichst, dann zertrampelst du die Halmpflanzungen, ohne die der Wind leichtes Spiel hat und den Sand fortbläst. Solltest du andere Urlaubsgäste sehen, die sich nicht an diese Regeln halten, dann weise sie beim nächsten Mal einfach freundlich darauf hin. Es fängt bei unserem eigenen Verhalten an. Jede:r muss selbst etwas tun, um die Umwelt nachhaltig zu schonen. Darüber hinaus kannst du natürlich auch an die Stiftung Küstenschutz spenden. Doch viel wichtiger sind der Austausch, das Wissen, das Informieren und das Gespräch, betont Helge Jansen. Denn die Insel zu lieben heißt auch, sie zu schützen.
Hast du Anregungen oder Fragen rund um das Thema Küstenschutz auf Sylt?
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